Auch dieses Jahr heisst die Devise von Augusta Raurica: Erleben, Erhalten und Erforschen. Als neues Schmuckstück präsentiert sich das Römermuseum.
Andrea Mašek
Weltkulturerbe gehört. Auf dieses hochgesteckte Ziel hin wird ab sofort gearbeitet. Dies verkündete der Baselbieter Regierungspräsident Urs Wüthrich an der Jahresmedienkonferenz im Museum Augusta Raurica.
Einfach wird es nicht: «Die Initiative Augusta Raurica als Unesco-Weltkulturerbe zu positionieren, ist vergleichbar mit einer Kandidatur für die Olympischen Spiele», meinte Wüthrich. Es brauche nicht nur ein überzeugendes Hochglanz-Bewerbungsdossier, sondern auch Substanz. Deshalb müsse die Kandidatin als Erstes fit gemacht werden für das anspruchsvolle Label.
Kulturelles Flaggschiff des Kantons
Laut Wüthrich soll sich das Fitnessprogramm an folgenden vier kulturpolitischen Kernbotschaften orientieren: Augusta Raurica ist ein kulturelles Flagschiff des Kantons. Die Römerstadt ist ein herausragender Ort, wo der Kanton Geschichts- und Kulturvermittlung für seine Bevölkerung, aber auch für auswärtige Besucherinnen und Besucher anbietet. Drittens ist Augusta Raurica ein Kulturdenkmal internationalen Ranges, dessen Erhaltung für den Kanton Privileg und Pflicht ist, und viertens soll Augusta Raurica als kulturelles sowie naturnahes Naherholungsgebiet der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Allen voran hat sich das Römermuseum bereits fit getrimmt. Denn gerade hier zeigten sich die negativen Konsequenzen seiner Beliebtheit: Die Infrastruktur war an ihre Grenzen gestossen, wie Judith Kessler vom Hochbauamt erläuterte. Gestern dann zeigte sich das Museum in neuem Glanz, von einer neuen, grosszügigeren und zugleich auch praktischeren Seite.
Kein Rückstau beim Römermuseum
Der Vorplatz ist nun komplett zugänglich und eignet sich deshalb zum Treffpunkt für Schüler und Besucherinnen. Auch dank der nützlichen Schrankanlage für Schulklassen. Die Kassen - es sind jetzt zwei - sind von aussen her zugänglich. Damit gehört der Rückstau im Innern der Vergangenheit an.
Der Eingang zum Museum präsentiert sich sehr hell und offen. Eine ansprechende Verglasung verbindet das Römerhaus mit dem Anbau. Dank neuer Beschriftung findet man sich sofort zurecht, und findet auch den Weg ins Innere, zum Beispiel zu den neuen Garderoben. Dank all dieser Massnahmen «ist das Museum jetzt auch präsenter», sagte Kessler.
Dazu wird auch die neue Ausstellung «Augusta Raurica: Modellstadt - Stadtmodell» beitragen. Dabei werden die Besucher um 1780 Jahre zurückversetzt, in die Blütezeit der Römerstadt. Ein raumfüllendes Modell zeigt, wie sie damals ausgesehen hat. Interessante Objekte aus allen Epochen der Stadgeschichte - vom Stiefel über eine Tempeltür bis zum einzigartigen Keramikfläschchen - umgeben das Modell und zeugen ihrerseits von der grossen Attraktivität Augusta Rauricas.