Russland und Georgien verweigern das Gespräch

Die Georgien-Konferenz in Genf ist gestern kurz nach ihrem Beginn abgebrochen worden. In Den Haag forderte der Internationale Gerichtshof Russland und Georgien zur Mässigung im Kaukasus-Konflikt auf.

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Genf. Die internationalen Gespräche zum Georgien-Konflikt sind gestern nachmittag abgebrochen worden. Es sei nicht möglich gewesen, ein direktes Treffen zwischen den Delegationen Russlands und Georgiens zu vermitteln, sagte ein UNO-Sprecher.

Vertreter Russlands, Georgiens, der USA, der EU, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sowie der UNO hatten sich am Morgen getroffen, um hinter verschlossenen Türen Auswege aus der Krise zu diskutieren. Die Konferenz sei wegen Unstimmigkeiten zu ihrem Ablauf «ausgesetzt» worden, sagte der EU-Vertreter an der Konferenz, Pierre Morel. Die Verhandlungen sollen am 18. November in Genf wieder aufgenommen werden.

In Den Haag verurteilte ebenfalls gestern der Internationale Gerichtshof (IGH) jegliche Diskriminierung im Kaukasus. Die Benachteiligung von Einzelpersonen und ethnischen Gruppen in Südossetien und Abchasien müsse unterbleiben. Die von Georgien beantragte einseitige Verurteilung Russlands kam aber nicht zustande. Das Gericht ermahnte beide Seiten in dem Konflikt zur Mässigung. Georgien wirft Russland «Massenvertreibungen» der georgischstämmigen Bevölkerung aus den abtrünnigen Provinzen vor. (sda/afp)