Angola Die Regierungspartei MPLA hat die Nachfolge des knapp 38 Jahre lang regierenden Präsidenten Eduardo dos Santos gesichert. Beim Urnengang im südwestafrikanischen Staat errang sie laut vorläufigem Endergebnis 61,11 Prozent der Stimmen. Das teilte die Wahlleitung gestern auf ihrer Website mit. Damit ist der Weg für Verteidigungsminister João Lourenço in den Präsidentenpalast frei.
Die frühere Befreiungsbewegung blieb allerdings hinter ihrem Wahlergebnis von 2012 zurück, als sie noch auf 71,84 Prozent der Stimmen kam. Ihr alter Rivale Unita kommt als Zweitplatzierter auf 26,7 Prozent (2012: 18,6), vor dem Bündnis Casa-CE mit 9,4 (2012: 6) Prozent. Nach den Angaben lag die Beteiligung bei 76,5 Prozent der neun Millionen Wahlberechtigten.
Dos Santos wird damit sein Amt wie geplant an den 63-jährigen Lourenço abgeben. Auf Lourenço wird die schwierige Aufgabe zukommen, das an Rohstoffen reiche Land aus einer Wirtschaftskrise zu führen.
Obwohl sich dos Santos weiterhin grossen Einfluss gesichert hat, sind mit dem Wechsel grosse Hoffnungen der Bevölkerung verknüpft. Nach Angaben der Weltbank ist der Wohlstand in dem auch an Diamanten reichen Staat sehr ungleich verteilt; ein Drittel der knapp 30 Millionen Einwohner lebt von weniger als 2 Dollar pro Tag. (sda)