Putin stellt neue Atombombe vor

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Russland Präsident Wladimir Putin hat bei seiner Rede an die Nation eine Serie neuer, angeblich nicht abfangbarer Atom­waffen vorgestellt. Er nannte die schwere Interkontinentalrakete «Sarmat», die Hyperschallrakete «Kinschal» (Dolch), einen atombetriebenen Marschflugkörper und einen neuartigen Torpedo. Das sei eine Reaktion auf die US-Raketenabwehr, sagte er bei dem Auftritt in Moskau gut zwei Wochen vor der russischen Präsidentenwahl. «Es geht um neue strategische Raketensysteme Russlands, die wir entwickelt haben als Reaktion auf den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Vertrag über Raketenabwehr und die De-facto-Stationierung solcher Systeme auf dem Gebiet der USA und ausserhalb der US-Grenzen», sagte Putin.

Keine dieser neuen russischen Waffen könne mit bislang verfügbaren Mitteln abgefangen werden. Einige seien bereits in Dienst. Der Besitz von Hyperschallwaffen bringe deutliche Vorteile im bewaffneten Kampf. Für heutige Raketenabwehrsysteme könnten sie bald unverwundbar sein, weil sie einfach schneller seien, sagte Putin.

Armut bekämpfen

Im sozialpolitischen Teil seiner Rede kündigte der Präsident hohe Mehrausgaben an. Derzeit seien 20 Millionen Menschen in Russland arm. Die Zahl solle in der nächsten Wahlperiode von sechs Jahren halbiert werden. Messlatte der Politik müsse das Wohlergehen der Bürger sein. «Da müssen wir in den nächsten Jahren einen Durchbruch erzielen», sagte Putin. Auch für Familien und Kinderbetreuung, für Wohnraumbau, für Stadt- und Regionalentwicklung und Strassenbau solle mehr ausgegeben werden. Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts wolle Russland unter die fünf grössten Volkswirtschaften aufrücken. Dafür müsse das Pro-Kopf-Einkommen um die Hälfte steigen. (sda)