Zu Tisch
Sashimi und Nigiri in der Sushi Bar Leo: Ein Pole gehört zu den besten Sushi-Köchen der Ostschweiz

Hervorragende Sushi-Restaurants sind rar in der Ostschweiz. Die Sushi Bar Leo in St.Gallen gehört definitiv dazu. Um die Geschmacksverbindungen von rohem Fisch, Gemüse und Reis auskosten zu können, bringt man am besten viel Zeit mit.

  • Ostschweiz
Jürg Ackermann
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Sushi-Koch Artur Kasprzyk und Wirt Norbert Galler.

Sushi-Koch Artur Kasprzyk und Wirt Norbert Galler.

Bild: Ralph Ribi

Infos zur Sushi Bar Leo

Adresse: Langgasse 7a, 9008 St. Gallen Telefon: 076 766 17 47 www.sushileo.ch
Öffnungszeiten: Mo bis Sa von 17 bis 22 Uhr offen.
Angebot: Auch Take-away möglich. Vorspeisen ab 12.-, Sushi-Sets ab 26.- erhältlich.

Erstmals erschienen am 18.6.2021. Aktualisiert am 14.3.2023.

Jeder, der schon mal selber versucht hat, Sushi zu machen, weiss, wie schwierig und kompliziert das ist. Liebhaber der japanischen Küche überlassen das darum meist den Profis. Artur Kasprzyk ist einer von ihnen.

Der gebürtige Pole macht seit zehn Jahren nichts anderes, als Sashimi, Nigiri, Hosomaki oder Futomaki zuzubereiten – viele Jahre in einem beliebten Sushi-Restaurant in Warschau, seit einem Jahr nun in St.Gallen.

Wirt Norbert Galler hat Kasprzyk vor Jahren zufällig in Polen getroffen und war von der Qualität seiner Sushi-Kreationen derart begeistert, dass er ihn überzeugte, in die Schweiz zu kommen und mit ihm ein Sushi-Restaurant zu eröffnen.

Ein Wiener, der noch nie in Japan war

Galler hat in seinem Leben schon einiges ausprobiert. Nun ist er seit etwas mehr als einem Jahr überzeugter Wirt. Mit der Gastronomie kam der Österreicher jedoch schon als Kind in Kontakt. Seine Eltern betreiben beim Schloss Schönbrunn in Wien seit Jahrzehnten einen Würstelstand, und seit langer Zeit ist Galler selber – obwohl noch nie selber nach Fernost gereist – ein grosser Fan der japanischen Küche. «Die Vielfalt, die vielen Kombinationsmöglichkeiten von Reis und Fisch, die Geschmäcker sind einzigartig», sagt er.

In der Sushi Bar Leo wird alles frisch zubereitet, das kann zuweilen zu kleinen Wartezeiten führen, weil das Restaurant auch Take-away anbietet. Diese nehmen die Gäste angesichts der Qualität der Speisen jedoch gerne in Kauf.

Gallers Sohn Leo ist der Namensgeber des Lokals

Wir entschieden uns nach einem Algen-Salat (12.-) und einer sehr schmackhaften und charakterstarken Drachenzungen-Suppe (16.-) mit Shiitake-Pilzen, Petersilienwurzel, Udon-Nudeln und Lachs für die Sushi-Platte Juri (80.-). Diese beinhaltete unter anderem acht California-Rainbow-Rollen, Hosomaki und Kingfish und gab genug zu essen her für zwei. Auf der Speisekarte lassen sich auch verschiedene Vegi-Sushi finden.

Die Qualität der Sushi-Rollen ist erstklassig, weil sie stets an der Theke mit viel Erfahrung und Liebe zum Detail direkt vor den Augen der Gäste zubereitet werden. Roher Fisch wie Lachs, Thunfisch, Kingfish oder Crevetten, rohes Gemüse und Reis stehen im Mittelpunkt.

Bei diesen Sushi-Kreationen isst das Auge mit.

Bei diesen Sushi-Kreationen isst das Auge mit.

Bild: Ralph Ribi

In der japanischen Küche, in der Gewürze eine Nebenrolle spielen und der Eigengeschmack der Produkte im Vordergrund steht, isst das Auge bekanntlich mit. Kasprzyks Kreationen sind kleine Kunstwerke, die im Gaumen regelrechte Geschmacksexplosionen entfachen können. Und für die man sich als Gast am besten viel Zeit nimmt. Wer eine schnelle Verpflegung sucht, ist hier am falschen Ort.

Das Restaurant an der Langgasse ist Familiensache. Galler hat die Räumlichkeiten, in dem früher das «Biberhus» untergebracht war, in Eigenregie zusammen mit seiner Frau und Sushi-Koch Kasprzyk umgebaut und ein stimmiges Interieur zwischen Industrie-Chic und Gemütlichkeit geschaffen. Gallers Sohn Leo ist der Namensgeber des Lokals.

Stimmiges Interieur zwischen Industrie-Chic und Gemütlichkeit an der Langgasse.

Stimmiges Interieur zwischen Industrie-Chic und Gemütlichkeit an der Langgasse.

Bild: Ralph Ribi