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Am 24. November kommt es zum Frauen-Duell. Daniela Schneeberger und Maya Graf kämpfen um den Einzug ins Stöckli. Hinter den beiden lauern zwei weitere Frauen. Wer wird nachrücken? Florence Brenzikofer für Graf oder Saskia Schenker für Schneeberger?
Florence Brenzikofer oder Saskia Schenker: Eine dieser beiden Oberbaselbieter Politikerinnen kann am 24. November jubeln. Die Oltinger Grüne eroberte ebenso den zweiten Listenplatz wie die Liberale aus Itingen. Unabhängig, ob Daniela Schneeberger oder Maya Graf in den Ständerat einzieht, wird in jedem Fall der Sitz der Nachrückenden in Frauenhand bleiben.
Während Brenzikofers gutes Resultat allgemein erwartet worden war, gingen die Prognosen im Fall der FDP auseinander. Wie von der bz vorhergesagt, kam es zu einem Dreikampf um Platz Zwei. Neben Schenker hatten sich der Arlesheimer Balz Stückelberger sowie Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Buser berechtigte Hoffnungen gemacht. Mit 15 324 Stimmen setzte sich Schenker schliesslich gegen Stückelberger (14 224) und Buser (13 697) durch.
Die 40-jährige FDP-Präsidentin liess ihre Konkurrenten in den Bezirken Sissach, Liestal und Waldenburg hinter sich, Stückelberger konnte nur in seinem Bezirk Arlesheim gewinnen, Buser blieb ein knapper Vorsprung im Bezirk Laufen. «Ich bin etwas überwältigt», sagte Schenker nach Bekanntgabe der Resultate zur bz.
Über die Gründe, weshalb sie bei ihrem ersten Antritt zu Nationalratswahlen gleich die beiden FDP-Schwergewichte Stückelberger und Buser überholen konnte, wollte sie gestern noch nicht abschliessend urteilen. Zwei Dinge hielt Schenker aber fest: «Es war mir wichtig, authentisch zu bleiben. Und möglicherweise hat auch noch ein Frauenbonus mitgespielt.»
Es sei ein «toller und fairer Wahlkampf» gewesen. Gestern vermied es Schenker also, nochmals öffentlich Kritik an der isolierten Grosskampagne Busers zu üben, wie sie es zu Beginn der Woche in der bz getan hatte. Doch hinter vorgehaltener Hand gab es im Foyer des Landratssaals einige bürgerliche Stimmen, die sich erleichtert zeigten, dass es Buser nur auf den vierten Platz schaffte. Der Füllinsdörfer selbst tauchte nicht auf und antwortete auch nicht auf Anfragen der bz. Ihre Chance, am 24. November in den Nationalrat nachzurücken, bezeichnet Schenker als «voll intakt». Es gelte nun, einen möglichst grossen Teil jener Mittestimmen abzuholen, die sich im ersten Wahlgang auf drei Kandidaten verteilt hätten.
Noch überhaupt nicht in die Karten blicken lassen wollte sich die Zweitplatzierte der Grünen, Florence Brenzikofer. Dies, obwohl Maya Graf nach dem guten ersten Wahlgang gegen Daniela Schneeberger allgemein als Favoritin gilt. «Wir müssen nochmals alles geben für den zweiten Wahlgang. Ich wäre bereit», sagt Brenzikofer zur bz.
Als einen der Gründe, weshalb sie die starke Konkurrenz auf der eigenen Liste – allen voran alt Landratspräsident Philipp Schoch – hinter sich lassen konnte, nennt sie wie Schenker das «Frauenjahr». Grundsätzlich habe den Grünen die Klimadebatte in die Karten gespielt.
Im Falle Brenzikofers eine gute Nase bewies übrigens das Schweizer Fernsehen SRF: Es begleitet die Oltingerin bereits seit einem Jahr für einen Dokumentarfilm und folgte ihr auch gestern auf Schritt und Tritt.