Sanierung
A2 wird nach fünf Jahrzehnten aufgemotzt

Der Nationalstrassenabschnitt zwischen Sissach und Eptingen erhält eine Auffrischung – für 85 Millionen Franken.

Simon Tschopp
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Die knapp zehn Kilometer der A2 von Sissach nach Eptingen werden saniert.

Die knapp zehn Kilometer der A2 von Sissach nach Eptingen werden saniert.

© Bundesamt für Strassen (Astra)

Ende Jahr ist die Grossbaustelle Schänzli Geschichte. Seit 2017 werden dort Autobahn und Tunnel saniert. Und schon kündigt sich die nächste Baustelle auf einem Autobahnteilstück im Baselbiet an. Ab kommendem Jahr wird der Abschnitt zwischen Sissach und Eptingen instand gestellt, was bis Ende 2025 dauert. Darüber rauschen durchschnittlich etwa 55'000 Fahrzeuge pro Tag, davon fallen gut elf Prozent auf den Schwerverkehr.

Vor gut 50 Jahren eröffnet

Dieses knapp zehn Kilometer lange A2-Nationalstrassenstück wurde 1970 eröffnet. Es entspricht nach gut 50-jähriger Betriebsdauer nicht mehr den heutigen gesetzlichen Vorgaben und muss erneuert werden. Dazu zählen auch die Anschlüsse Sissach und Diegten, die Tunnel Ebenrain und Oberburg sowie diverse Kunstbauten.

Ziel der Bauarbeiten ist laut dem Bundesamt für Strassen

«die Erhaltung des Werts und der Funktionsfähigkeit des Nationalstrassenabschnitts sowie die Wiederherstellung der Vernetzungssituation des Wildtierkorridors durch die neue Wildtierüberführung».

Diese wird voraussichtlich 2026 zum Abschluss des Gesamtprojekts nördlich des Rastplatzes Mühlematt bei Tenniken realisiert.

Die Trasse erhält einen neuen Deckbelag, Entwässerungsleitungen und das Fahrzeugrückhaltesystem werden saniert. In den Tunneln Ebenrain und Oberburg sowie auf offener Strecke werden Betriebs- und Sicherheitsausrüstung erneuert. Der Ebenrain-Tunnel bekommt zudem eine neue Querverbindung mit Rauchtrennwand. Auch Steinschlagschutznetze werden repariert und teils ersetzt.

Mitte Monat starten die Vorarbeiten

Ebenfalls müssen je vier Brücken, Über- und Unterführungen aufgefrischt sowie zwei Bachdurchlässe saniert werden. Am 16. August beginnen die Vorarbeiten, die sich bis Ende November erstrecken. Diese Massnahmen sind nötig, um die unterschiedlichen Verkehrsführungen während der späteren Bauphase zu gewährleisten.

Was bedeuten diese Bauarbeiten – sie sind in zwei Abschnitte von Sissach bis Rastplatz Mühlematt und von dort bis Eptingen unterteilt – für die Verkehrsteilnehmenden? Tagsüber sind – wenn immer möglich – jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung befahrbar. Für die Arbeiten in den Tunneln ist die vom Bau betroffene Röhre stets nachts gesperrt. Der Verkehr erfolgt dann in der gegenüberliegenden Röhre einspurig im Gegenverkehr.

Bund trägt Kosten

Die Sanierung verschlingt insgesamt 85 Millionen Franken. Diese werden vom Bundesamt für Strassen (Astra) getragen. Bei einer kommunalen Überführung ist ein Kostenteiler vereinbart.

«Bei der Planung sind rund fünf, bei der Ausführung rund sieben Unternehmen und Arbeitsgemeinschaften involviert»,

erklärt Astra-Sprecher Samuel Hool.

Das Erhaltungsprojekt der A2 von Sissach nach Eptingen ist nach jenem des Schänzli, das 240 Millionen Franken kostet, das nächstgrösste im Baselbiet. Geplant ist, ab dem Jahr 2023 den Autobahnabschnitt zwischen den Verzweigungen Hagnau und Augst zu erneuern.

So läuft die Sanierung ab

2021: Vorarbeiten.
2022: Sanierung des Tunnels Ebenrain (Röhre Richtung Luzern).
2023: Instandsetzung aller Fahrbahnen des Abschnitts Rastplatz Mühlematt bis Eptingen; Sanierung des Tunnels Ebenrain (Röhre Richtung Basel).
2024: Instandsetzung der Fahrbahnen des Abschnitts Sissach bis Rastplatz Mühlematt (Richtung Basel); Instandsetzung des Tunnels Oberburg (beide Röhren).
2025: Instandsetzung der Fahrbahnen des Abschnitts Sissach bis Rastplatz Mühlematt (Richtung Luzern).
2026 (voraussichtlich): Erstellen der Wildtierüberführung Tenniken.