In der Kirche Fasnacht feiern, ist kein gewöhnlicher Anblick, doch gelingt es der Gugge 46, damit zu überzeugen.
«Das isch grossartig do in dr Kirche», ist das Urteil eines Mannes, der am ersten «Oobemool am Nomidag» (Oman) in der Offenen Kirche Elisabethen teilnimmt. Die Meinung des Publikums scheint damit gut vertreten. Das zeigt auch der grosse Applaus, der nach jeder Nummer die Kirche erfüllt. Das Oman wird von der Gugge46 organisiert und fand sonst immer im Stadtcasino statt, welches zur Zeit umgebaut wird.
Um 10.46 Uhr beginnt der Apéro und die Menschen strömen in die Kirche. Das Event ist unter Fasnächtlern sehr beliebt und komplett ausgebucht. Die elegante Garderobe und die eher steife Körperhaltung der Anwesenden stehen im Kontrast zu dem Humor, der die ganze Veranstaltung durchzieht. Nicht nur der Ort, an dem sie stattfindet, wird veräppelt. Auch die Kirchenmänner und Ministranten werden in Witzen auf die Schippe genommen.
Musikalisch liefert eine PfeiferGruppe ein spezielles Experiment. Sie tritt in Kombination mit der Kirchenorgel auf. Dem Applaus nach den zwei Stücken zufolge kam das Experiment an. Es muss also nicht alles ganz so konservativ ablaufen, wie man vielleicht annimmt, wenn man das Publikum betrachtet. Sympathisch. Genauso wie der Schnitzelbank D’Muulwürf, die mit Witzen von den Migros Plastiksäcken bis hin zur Oscar-Pleite überzeugen konnten.
Ganz weg von Altbekanntem will man jedoch auch nicht. So kann der Schnitzelbank Tamtam während dem bekannten Refrain zum Mitsingen animieren. Der Bangg kommt super an.
Während der zwei Pausen, die für die warmen Speisen und Süssgebäck Zeit lassen, ergeben sich bei den Gästen angeregte Unterhaltungen. Nicht zuletzt spielt vielleicht auch der Weisswein eine Rolle, der konstant in leere Gläser nachgefüllt wird.
Für viele Lacher sorgt der Komiker Heinrich del Core. Er ist den Meisten unbekannt, doch Georges Merkhofer, Obmann der Gugge46, hatte den richtigen Riecher bezüglich Humor, als er del Core engagiert hat. Die Gäste lachen laut über Pfarrer-, Italiener-, Zahnarzt- und Demenzwitze.
Ebenso wie über Geschichten, die von seinen Erfahrungen mit volltechnologisierten Toiletten oder seinen Wanderhoden handeln. Damit das Publikum während der vierstündigen Vorstellung aber auch mal zum Zug kommt, werden alle gebeten aufzustehen und gemeinsam «Z Basel an mim Rhy» zu singen.