Die Berufsbildung stärken

In der Ostschweiz gibt es neu ein Kompetenzzentrum für Berufsbildung. Es bündelt Angebot und Wissen im Bereich der Aus- und Weiterbildung. Offizieller Start ist im November.

Claudia Schmid
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In der Schweiz absolvieren zwei Drittel aller Jugendlichen eine Berufslehre. Es werden mehr als 200 Lehrberufe angeboten. Die Ostschweizer Berufsbildungsverantwortlichen haben nun einen gemeinsamen Ansprechpartner. (Bild: Urs Jaudas)

In der Schweiz absolvieren zwei Drittel aller Jugendlichen eine Berufslehre. Es werden mehr als 200 Lehrberufe angeboten. Die Ostschweizer Berufsbildungsverantwortlichen haben nun einen gemeinsamen Ansprechpartner. (Bild: Urs Jaudas)

ST. GALLEN. Das neu gegründete regionale Kompetenzzentrum, kurz OKB genannt, will alle zusammenbringen, die in der Berufsbildung engagiert sind. Träger sind die Pädagogische Hochschule des Kantons St. Gallen (PHSG), das Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St. Gallen (IWP-UniSG) und das Zentrum für berufliche Weiterbildung (ZbW).

Von der Schule zum Beruf

«Das Kompetenzzentrum spricht Berufsbildungsverantwortliche aller Lernorte wie beispielsweise Betriebe, Berufsfachschulen, Höhere Fachschulen und überbetriebliche Kurse an. Sie sind das Rückgrat der Berufsbildung und Garanten für die Qualitätsentwicklung», erklärte Projektleiter Andreas Schubiger von der ZbW gestern an einer Medienorientierung.

Das OKB wolle aber auch Synergien in Lehre und Forschung nutzen, eine Plattform für den Informationsaustausch zwischen Unternehmen, überbetrieblichen Kurszentren und Berufsfachschulen bieten und zur Qualitätsentwicklung im Bereich der Berufsbildung beitragen.

PHSG-Rektor Erwin Beck erinnerte daran, dass sich zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler der Oberstufe für den dualen Bildungsweg entscheiden und damit eine Berufslehre antreten. «Lehrpersonen der Oberstufe unterstützen Jugendliche aktiv bei der Berufswahl.

Wir sind sehr daran interessiert, dass die Schnittstelle Volksschule und Berufsleben optimiert und für die Jugendlichen der Übergang von der Schule zum Beruf verbessert wird», betonte er.

Hohe Beachtung verdient

Das IWP-UniSG sei ein zentraler Ort für die Kompetenzentwicklung in Management und Wirtschaft, stellte Dieter Euler sein Institut vor.

Es engagiere sich im neuen Kompetenzzentrum, um die Vertretung der Berufsbildung zu stärken und um die Angebote des IWP sichtbar zu machen. «Die Berufsbildung hat eine gesellschaftspolitische Dimension, weil mit ihr die Jugendlichen in die Gesellschaft und das Berufsleben eingegliedert werden. Für die Jugendlichen hat die Berufsbildung eine individuelle Dimension, da sie den weiteren Lebensweg beeinflusst.» Aus diesen Gründen lohne es sich, der Berufsbildung hohe Beachtung zu schenken.

«Das OKB ist gelebte Kooperation zum Nutzen der Berufsbildung. Der gemeinsame Auftritt wird entsprechendes Gewicht haben und neue Lehr- und Lernmethoden hervorbringen», erklärte ZbW-Direktor André Gnägi. Die Aus- und Weiterbildung der Berufsbildungsverantwortlichen werde an Bedeutung zunehmen.

Zu erreichen ist das OKB über die Internetadresse www.berufs bildung-ost.ch.

Dort sind Aus- und Weiterbildungsangebote aufgelistet, Kontaktadressen angegeben und die Trägerinstitutionen vorgestellt. Über die Plattform kann man sich zudem für das Symposium im November anmelden.