Nachruf
Er rüstete die aargauischen Truppen aus: Willy Urech, ehemaliger Zeughauschef in Aarau, ist 97-jährig verstorben

Willy Urech war 17 Jahre lang Verwalter im Zeughaus Aarau, das er vom militärischen Monopolbetrieb zum kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen entwickelte. Zudem engagierte er sich als Gemeindeammann, Freiwilliger und Rotkreuzhelfer.

Hans-Peter Widmer
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Willy Urech, ehemaliger Zeughauschef in Aarau, ist 97-jährig verstorben.

Willy Urech, ehemaliger Zeughauschef in Aarau, ist 97-jährig verstorben.

Bild: zvg

Willy Urech, langjähriger Chef des Zeughauses Aarau, ist im 97. Altersjahr gestorben. Ein erfülltes, aber nicht immer einfaches Leben ging zu Ende. Der Verstorbene war eine kantonsweit bekannte Persönlichkeit. Die aargauischen Truppen kannte er in- und auswendig. Als Zeughausverwalter von 1973 bis 1990 erlebte er während des Kalten Krieges grosse Umwälzungen in der Material-, Waffen- und Munitionsausrüstung der Armee.

Das Zeughaus rüstete Tausende Armeeangehörige aus und betreute das Korpsmaterial von zeitweise 120 Kompanien und Stäben. Major Willy Urech führte neue Betriebsabläufe ein und entwickelte den militärischen Monopolbetrieb zu einem kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen. Er schuf die Personalzeitung «De «Züghüsler», organisierte Tage der offenen Türen und feierte 1979 mit der Belegschaft und Öffentlichkeit das 175-jährige Bestehen des Zeughauses, das 2014 in das Armeelogistikzentrum Othmarsingen integriert wurde.

Über Jahrzehnte blieb Willy Urech der Gemeinde Hallwil verbunden, wo er als Stiefkind aufwuchs. Von 1966 bis 1975 war er dort Gemeindeammann. Er leistete viel Freiwilligenarbeit, zunächst als Rotkreuzhelfer beim Ungarnaufstand 1956 in Budapest, aber auch im Turnwesen, im Kreisturnverband Lenzburg und zuletzt im BTV Aarau. An manchen Anlässen, vor allem eidgenössischen Festen im Aargau, war er meistens für die Bereitstellung der Infrastruktur zuständig. Ein Gehörleiden und zwei Stürze im hohen Alter entkräfteten ihn.