Gemeinsam mit Einwohnerinnen und Einwohnern aufs neue Jahr anzustossen, war vor der Pandemie vielerorts üblich. Dann kam die Krise und mit ihr die Absage der Empfänge zwei Jahre in Folge. Jetzt stehen die Traditionsanlässe wieder auf der Agenda.
Zwei Jahre mussten sie in sämtlichen Gemeinden Corona wegen Pause machen. Aber jetzt – 2023 – gehen die Neujahrsapéros überall wieder über die Bühne. Rund die Hälfte der Fricktaler Gemeinden hat sie für Anfang Januar auf der Agenda stehen. Die zweite Hälfte stösst mit ihren Einwohnerinnen und Einwohnern nicht gemeinsam auf 2023 an. Entweder weil sie auf Apéros verzichten oder diese Behörden- und Kommissionsmitgliedern vorbehalten – so wie Magden und Kaiseraugst.
Der Neujahrsempfang der beiden Rheinfelden findet am 13. Januar statt und mit dem Bahnhofsaal als Veranstaltungsort auf Schweizer Seite. Stadtschreiber Roger Erdin sagt:
«Die beiden Rheinfelden sind glücklich, dass der grenzüberschreitende Anlass im gewohnten und bewährten Rahmen stattfinden kann.»
«Gewohnt und bewährt» – das heisst wie noch 2020 mit Ansprachen von Stadtammann Franco Mazzi und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sowie den die beiden umrahmenden, rotgewandeten Stadthostessen.
2022 hatte die Pandemie den neugewählten Gemeindeammann von Möhlin, Markus Fäs, noch um seinen ersten öffentlichen Auftritt betrogen: Der Neujahrsapéro wurde abgesagt, weil die Überwachung der Abstands- und Hygienevorschriften sowie der Zertifikatspflicht zu aufwendig geworden wäre.
Aber jetzt kann Fäs sich bei seinem ersten Neujahrsapéro als Gemeindeoberhaupt am 2. Januar in der Fuchsrain-Halle präsentieren und neue Akzente setzen. Obwohl: André Beyeler, Leiter Kultur- und Standortmarketing der Gemeinde, sagt:
«Am Konzept werden wir im Moment nichts ändern, es gibt aktuell keine neuen Akzente.»
So würden wie gewohnt auch wieder Ehrungen vorgenommen. Diese wird auch Beat Käser, Steins Gemeindeammann, am 2. Januar im Saalbau aussprechen. 2022 hatte sich der Gemeinderat Stein zur Absage des Anlasses entschieden, «nach Abwägung aller Aspekte und schweren Herzens», wie er den Schritt bewertete. Aber 2023 findet er wieder statt.
Mettauertal hatte bis kurz vor dem geplanten Neujahrsapéro 2022 auf eine Durchführung gehofft – draussen auf dem Turnhallenplatz als Kompromiss. Aufgrund des starken Anstiegs der Coronazahlen Ende 2021 erschien dann aber selbst das als zu riskant.
Bis zuletzt hatte auch Sisseln 2022 gehofft, musste dann aber schliesslich verzichten. Aber gleich am 1. Januar 2023 heisst es in der Turnhalle erneut: «Prosit Neujahr». Gespannt auf 2023 ist auch Herznach-Ueken: Beim «Start-Apéro» stösst man dort auf die gemeinsame Zukunft als Fusionsgemeinde an.
In Schupfart hatte der Gemeinderat 2022 die Einwohnerinnen und Einwohner noch virtuell überrascht. 2023 lädt er wieder zu einem physischen Treffen ein. Und Gemeindeammann René Heiz kündigt an:
«Erstmals kocht der Gemeinderat mit Unterstützung für die Gäste ein Risotto.»
Heiz dürfte allen Fricktaler Städten und Gemeinden, die 2023 einen Neujahrsapéro anbieten, aus dem Herzen sprechen, wenn er sagt:
«Es soll kein überfrachtetes Programm werden, sondern ein gemütliches Beisammensein.»