Vor zwei Jahren eröffneten Thomas und Sandra Göttlich am Fricker Widenplatz den Unverpacktladen «Göttlich grammweise». Doch nach anderthalb Jahren brach das Geschäft mit den nachhaltigen, verpackungsfreien Produkten ein. Das Ende für den Laden.
Die Enttäuschung ist Thomas Göttlich anzuhören. Zwei Jahre ist es her, seit der 59-Jährige zusammen mit Frau Sandra am Fricker Widenplatz den Unverpacktladen «Göttlich grammweise» eröffnete. Mit verpackungsfreien sowie lokalen und regionalen Produkten des täglichen Bedarfs wollten sie dem Plastikmüll den Kampf ansagen und der Bevölkerung die Chance bieten, bewusster zu konsumieren.
Doch wegen ausbleibender Kundschaft haben Göttlichs nun beschlossen, ihren Unverpacktladen zum 1. März hin zu schliessen. Thomas Göttlich sagt: «Unser Konzept mit dem Nachhaltigkeitsgedanken ist hier in Frick nicht angekommen. Das ist traurig.»
In den ersten 18 Monaten lief das Geschäft mit den verpackungslosen Produkten noch gut. «Wir hatten täglich etwa zwischen 600 und 800 Franken in der Kasse», so Göttlich. Doch dann sei es zu einem Einbruch des Umsatzes gekommen – der bis heute anhält und schliesslich Göttlichs dazu bewog, die Reissleine zu ziehen. «Was nutzt es mir, wenn ich auf Kundschaft warte, aber täglich nur noch 50 Franken in der Kasse habe und nicht mal mehr die Betriebskosten decken kann.»
Warum es zu dem Einbruch des Umsatzes – nicht nur bei ihm, sondern im Allgemeinen bei den Unverpacktläden – gekommen sei, steht für Göttlich fest. Er sagt:
«Die Leute haben bei uns eingekauft, weil es im Trend lag. Nicht, weil sie das Konzept, das dahintersteckt, verstanden haben.»
Ein zweiter Grund, so Thomas Göttlich, seien sicher auch die Phasen zu Pandemiezeiten gewesen, in denen die Grenzen zu waren und sich die Bevölkerung lokal eindeckte.
Von dem Klischee, dass die Produkte in Unverpacktläden teuer seien, hält er wenig. So holten Göttlichs das Gemüse morgens vom lokalen Produzenten ab und boten es frisch vom Feld im Laden an. Genauso wie das frische Brot vom Bäcker. «Wir bieten die Produkte nicht an, damit wir das grosse Geld machen können», sagt Göttlich und schiebt nach: «Es ist ja klar, dass wir mengenmässig vom Einkauf nicht mit den Grossdetaillisten und mit den dort angebotenen Preisen mithalten können.»
Nun hoffen Göttlichs, dass sie bis zur Schliessung ihres Ladens noch möglichst viele Produkte verkaufen können. Einen Nachlass auf die Waren gebe es jedoch – mit Ausnahme für die treue Kundschaft – nicht. Er sagt: «Ich will nicht noch diejenigen belohnen, die in den zwei Jahren nie zu uns in den Laden gekommen sind.»
Wie es dann im Frühjahr für Göttlichs weitergeht, stehe noch nicht fest. «Vielleicht wäre ja ein Bauernhof etwas für uns», stellt er als Gedanken in den Raum.