Laufenburg
Baudenkmäler im Bezirk Laufenburg: Der Fokus im neuen Band liegt auf der Altstadt

In der Laufenburger Stadtkirche wurde der neue Band der Buchreihe Kunstdenkmäler des Kantons Aargau vorgestellt. Dabei wurde das kunsthistorische Erbe des oberen Fricktals erforscht und dokumentiert.

Charlotte Fröse
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Die Autorinnen und Projektverantwortlichen präsentieren den neuen Band zusammen mit Regierungsrat Alex Hürzeler (2. v. l.).

Die Autorinnen und Projektverantwortlichen präsentieren den neuen Band zusammen mit Regierungsrat Alex Hürzeler (2. v. l.).

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Die altehrwürdige Kirche St. Johann in Laufenburg war am Montagabend Schauplatz der Buchvernissage zum bereits zehnten Band in der Buchreihe Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Er ist der 139. Band in der Reihe der «Kunstdenkmäler der Schweiz», herausgegeben von der 1880 gegründeten Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK).

Die beiden Autorinnen des neuen Bandes, Edith Hunziker und Susanne Ritter-Lutz, haben sieben Jahre lang Grundlagenforschung betrieben und sind dabei auf viele bisher nicht bekannte Fakten gestossen. Sie haben mit dem Buch ein beeindruckendes kunsthistorisches Erbe der Region gezeichnet.

Besonders viel Gewicht wird mit rund einem Drittel des Umfangs, im etwa 500 Seiten starken neuen Band, auf die Laufenburger Altstadt gelegt, die mit einer Dichte an historischen Gebäuden aufwartet, die jedoch bisher meist unerforscht blieben, wie die Autorinnen wissen liessen.

Aber auch die 17 umliegenden Landgemeinden des Bezirks erfuhren eine gründliche Erstbearbeitung. Hunziker und Ritter berichteten an der Vernissage von etlichen Entdeckungen.

Unter anderem informierten sie darüber, dass es gelungen sei, nachzuweisen, dass mit dem Bau des Alten Zeughauses bereits 1513 begonnen wurde. Recherchen im Stadtarchiv und die Untersuchung des Bauholzes brachten dies zu Tage.

Baudenkmäler lassen Geschichte erkennen

«Baudenkmäler lassen uns die Geschichte unseres Kantons erkennen, stiften Identität und ein Heimatgefühl», sagte der Aargauer Regierungsrat und Kulturdirektor Alex Hürzeler in seiner Ansprache.

Gerade in einer schnelllebigen Zeit wie heute, wo Themen wie Verdichtung und Siedlungsdruck im Bauwesen immer grössere Wichtigkeit einnähmen, sei ein weiterer Band über die Kunstdenkmäler des Kantons von grossem Wert, argumentierte Hürzeler.

«Die Erhaltung und das Pflegen solcher Bauten ist für den Kulturkanton Aargau von grosser Wichtigkeit, denn im Kanton Aargau sind die verschiedenen Baudenkmäler besonders vielfältig», betonte der Regierungsrat.

Im neuen Band würde eindrücklich dokumentiert, dass es im Bezirk Laufenburg eine grosse Anzahl und vor allem eine grosse Vielfalt an Denkmälern zu entdecken gäbe. Als Beispiele erwähnte er neben historischen Bauten in Laufenburg die katholischen Pfarrkirchen in der Region, wie beispielsweise die St. Nikolaus-Kirche oder die Verenakapelle in Herznach.

Hürzeler erinnerte zudem an Profanbauten wie Gasthäuser, darunter das Gasthaus Bären in Hottwil oder das «Schlössli» in Oeschgen. Er erinnerte auch an die noch heute bestehende Altbachmühle in Wittnau oder ehemalige Mühlen, beispielsweise die in Wölflinswil oder Etzgen.

Rund 500 Abbildungen im neuen Band

Der neue Band, der sich vornehmlich an ein Laienpublikum richtet, das sich für Geschichte, Bauen, Wohnen, Arbeiten, Kunst und Kultur interessiert, wartet nicht mit blossen Fakten auf. Vielmehr ist es ein präzises und lebendiges und zudem mit rund 500 Abbildungen reich bebildertes spannendes Lesebuch und Nachschlagewerk. «Das Buch weckt Neugier», betonte Ferdinand Pajor, Projektleiter der Buchreihe bei der Buchvernissage.

Nicole Pfister Fetz, Präsidentin der GSK, betonte, dass die Autorinnen in einem facettenreichen Porträt die Region dargestellt hätten. «Das Buch ist ein Lese- und Augenschmaus», fasste sie zusammen.

Ihren Dank für die ausgezeichnete Arbeit richtete sie, wie auch Pajor, an die beiden Autorinnen und schier unzählige Beteiligte, nicht zuletzt an den Kanton Aargau der Gelder für das Projekt aus Mitteln vom Swisslos-Fonds bereitgestellt hat, die dazu beigetragen haben, dass das Projekt gelingen konnte.