Gemeinsam mit der SP fordern die Wohler Grünen die Wiedereinführung des Labels Energiestadt. In einer weiteren Motion fordern sie die Erarbeitung eines Klimaleitbildes. Der Gemeinderat nimmt diese Vorstösse als Postulat entgegen.
Gleich drei Motionen, die dem Gemeinderat im vergangenen Jahr eingereicht wurden, wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Franziska Matter von den Grünen fordert in ihrer Motion vom März des vergangenen Jahres, dass die Gemeinde ein Klimaleitbild erarbeitet. Ihr gehen die bisherigen Anpassungen zu wenig weit.
Sie möchte deshalb, dass die Gemeinde eine Strategie ausarbeitet, welche den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels aufzeigt. Sie fordert, dass die Ergebnisse in die Teilrevision der Nutzungsplanung einfliessen.
Dies sei nicht möglich, schreibt der Gemeinderat in seiner Stellungnahme, dies würde die Arbeiten an der laufenden Teilrevision verzögern. Bei der Gesamtrevision der Nutzungsplanung werde die hitzeangepasste Siedlungsentwicklung und Klimafrage hingegen ein wesentlicher Bestandteil sein. Es biete sich deshalb an, die Leitsätze als Grundlagen im Vorfeld festzulegen.
Der Gemeinderat unterstützt Matters Forderung. Auch er ist der Meinung, dass dringender Handlungsbedarf in Sachen hitzebedingter Siedlungsentwicklung besteht. Aus diesem Grund habe er bereits das Pflichtenheft der Kommission für Umwelt und Energie um das Thema Klima erweitert, schreibt er in seiner Stellungnahme.
Er habe in seinem Legislaturprogramm für die Jahre 2022 bis 2025 zudem das Ziel gesetzt, das Energieleitbild zu überarbeiten. Da mache es Sinn, wenn man dies gleich mit der Erarbeitung des Klimaleitbildes verbinde, schlägt er vor und zeigt sich bereit, die Motion als Postulat entgegenzunehmen.
Grüne und SP möchten, dass die Gemeinde das Label Energiestadt wieder einführt, das fordern sie in einer gemeinsamen Motion. Die Beträge für das Label wurden anlässlich der Budgetsitzung 2016 im Rahmen der Sparmassnahmen gestrichen. Seither hätten sich die gesellschaftlichen und politischen Anforderungen an eine effiziente Energiepolitik verändert, so die Motionäre. Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien seien ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Dieser Meinung ist auch der Gemeinderat. Er schreibt in seiner Stellungnahme: «Der Vorstoss entspricht den im Legislaturprogramm festgelegten Zielen und Grundsätzen sowie den bisherigen Anstrengungen in energiepolitischer Hinsicht.» Die Themen Klimaschutz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit seien in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Mittlerweile führen über 450 Schweizer Gemeinden Energielabel, was dessen gesellschaftliche Bedeutung und Akzeptanz unterstreiche.
Der Gemeinderat ist denn auch bereit, die Motion als Postulat entgegenzunehmen. Eine Option will er sich aber offen halten: Sollten die Bedingungen zum Erreichen des Labels mit zu grossem Aufwand verbunden sein, behält er sich vor, diese nicht weiterzuverfolgen.
Patrick Schmid von den Grünen fordert in seiner Motion, dass für jeden gefällten Baum in Wohlen drei neue gepflanzt werden. Geregelt werden soll dies mit Bauauflagen oder mit Ersatzabgaben. Schmid argumentiert, dass viel gebaut werde und entsprechend viele Bäume aus dem Siedlungsraum verschwinden.
Der Gemeinderat heisst Schmids Argumente gut, weist aber darauf hin, dass es keine Rechtsgrundlagen gibt, die Massnahmen einer solchen Pflanzung verlangen. Ausserdem sind der Gemeinde nur diejenigen Bäume bekannt, die unter Schutz stehen. Möchte man die Motion umsetzen, müsste man alle Bäume unter Schutz stellen, schreibt der Gemeinderat weiter und empfiehlt dem Rat deshalb, die Motion nicht zu überweisen.