Wohlen ist eine von fünf Gemeinden, die beim kantonalen Projekt «3-2-1-heiss!» mitgemacht hat. 20 Teilnehmende und zwei Schulklassen haben zwischen dem 16. und 30. August die Temperaturen in der Gemeinde gemessen.
Die weisse Box ist bloss wenige Zentimeter gross und kann mit einem Haken bequem an den Rucksack, die Einkaufstasche oder am Velo angebracht werden. Dort misst die unscheinbare kleine Box Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit und das im Sekundentakt. Diese Daten speichert das Gerät zusammen mit den Koordinaten des jeweiligen Standortes seines Besitzers. Sie bilden die Grundlage für das Citizen-Science-Projekt «3-2-1-heiss!», an dem sich fünf Gemeinden beteiligten. Eine davon ist Wohlen.
Der Sommer 2022 war heiss und trocken, in der ganzen Schweiz wurden überdurchschnittlich viele Hitzetage registriert. Die Hitze und ihre Folgen waren ein omnipräsentes Thema. Im Zeitraum vom 16. bis 30. August wurde morgens früh und abends zwischen 16.30 und 18.30 Uhr die Temperatur gemessen. Die wärmste Temperatur von 39,7 Grad wurde am 25. August in der Nähe des Bahnhofs gemessen.
Die gemessenen Temperaturen seien höher als die offiziellen Daten von Meteo Schweiz, so der Bericht weiter. Interessant ist der folgende Fakt: «Auffallend über die gesamte Gemeinde sind die hohen Werte bei der Temperaturveränderung über den Tag. Dies spricht dafür, dass Wohlen gut mit Kaltluft durchlüftet wird in der Nacht und die Flächen sich auch nach heissen Tagen wieder abkühlen können.»
Es überrascht nicht sonderlich, dass der Kirchenplatz morgens und abends zu den heissesten Flächen in Wohlen gehört. Die grosse versiegelte Verkehrsfläche rund um den Kreisel beeinflusse dies zusätzlich, hält die Auswertung fest.
Als angenehmster Ort wurde das Jacob-Isler-Areal gekürt. Die Autoren der Studie vermuten, dass dies den vielen Bäumen und der Grünfläche geschuldet sei. Diese würden ein Ambiente schaffen, in dem man sich gerne aufhalte. Dank der zentralen Lage biete dieser Platz einen angenehmen Rückzugsort, an dem man sich gerne aufhalte, wenn es warm sei.
Das Projekt hat unter anderem die Sensibilisierung der Bevölkerung zum Ziel und den Dialog zwischen den Einwohnenden und den Gemeindeverwaltungen zu fördern. Denn die 20 Teilnehmenden am Projekt waren nicht nur mit der weissen Box unterwegs. Sie diskutierten auch, welche Massnahmen zur Hitzeminderung unternommen werden können.
Im Rahmen eines Workshops wurden den Studienteilnehmenden die ermittelten Resultate präsentiert. Diese wünschten sich, dass man den heissesten Ort der Gemeinde, das Oberdorf-Quartier, unter die Lupe nimmt. Dabei zeigte sich, dass vor allem abends entlang der Bremgarterstrasse die höchsten Temperaturen gemessen werden. Besonders warm wird es im Bereich der Abzweigung in die Rummelstrasse.
Auch hier trägt die versiegelte Strassenfläche zur Erhitzung bei, so die Auswertung. Am kühlsten ist es morgens im Gebiet Gewerbering. Den Tag über wärmt sich aber auch dieses Gebiet auf und abends sind dort die Temperaturen ähnlich wie im Rest der Gemeinde.