Das älteste Steinhaus Wohlens hat nun ein Baujahr: Untersuchungen zeigen, dass es vermutlich 1547 errichtet worden ist.
Jetzt ist es öffentlich: Es gibt nur wenige Häuser im Kanton, die so alt sind wie das Wohler Schlössli, das älteste Steinhaus der Gemeinde. «Die Untersuchungen der Kantonsarchäologie haben ergeben, dass das Schlössli in seiner heutigen Aussenform mit grosser Wahrscheinlichkeit 1547 errichtet wurde und also stolze 470 Jahre alt ist», schreibt Fabian Furter, Präsident des Vereins Schlössli Wohlen.
«Sein Kernbau – das wussten wir bereits – dürfte sogar rund 800-jährig sein.» Durch die Analyse von Bohrkernen aus den Balkendecken konnte das exakte Jahr eruiert werden, in dem die Bäume für die Balken gefällt wurden: 1546. «Dieses stolze Alter ist aussergewöhnlich. Auf jeden Fall bestärkt uns all dies umso mehr darin, dass wir mit dem Erhalt des Schlössli das einzig Richtige tun», so Furter.
Derzeit wird das kleine Haus nahe der Kirche komplett saniert. Es soll ein multifunktionaler Raum entstehen, der die über 400-jährige Geschichte des Hauses sichtbar macht. Jedoch sind einzig die Aussenwände noch brauchbar, 65 Zentimeter starke Bruchsteinmauern, sie sollen erhalten und sichtbar gemacht werden.
Innen wird das Gebäude komplett ausgehöhlt. Während der letzten zwei Monate standen die Baumaschinen grösstenteils still. Nun geht es weiter. «Für den Unterbruch gab es zwei Gründe: Einerseits war es im Januar/Februar zu kalt, andererseits haben wir nach den ersten Ausräumarbeiten beschlossen, den Bauablauf anzupassen», erklärt Furter.
Um Zeit zu sparen, war geplant, das Schlössli auszuhöhlen, das neue Dach zu errichten und anschliessend das Mauerwerk zu sanieren. Einzelne Partien der Mauern zeigten sich jedoch als zu wenig stabil dafür. In Absprache mit Spezialisten wurde entschieden, die Sanierung des Mauerwerks vorzuziehen sowie zusätzliche Stabilisierungsmassnahmen zu ergreifen.
«Das kostet uns zwei bis vier Monate Zeit und ein bisschen Geld (ca. 3 bis 5 Prozent des Gesamtkredits)», schreibt der Präsident. Das Projekt kostet rund 900 000 Franken. «Wenn das Wetter nun mitspielt, sollte die Fertigstellung sicher noch 2017 erfolgen.» Eine weitere gute Nachricht für den Verein: Er ist seit Februar als gemeinnützig anerkannt. (aw)