Arni
Es fehlen «nur» noch 40'000 Franken: Nach sechs Jahren Sponsorensuche kann der «Biber» seinen Bau nun realisieren

2017 wurde dem Jugendcircus Biber der Vertrag für die bisherige Trainingsscheune gekündigt. Seither sind der Verein und die neugegründete Stiftung auf Sponsorensuche. Jetzt liegt das Baugesuch auf.

Melanie Burgener
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Nach langer Suche endlich die gute Nachricht: Der Jugendcircus Biber bekommt ein neues Daheim.

Nach langer Suche endlich die gute Nachricht: Der Jugendcircus Biber bekommt ein neues Daheim.

Bild: Verena Schmidtke

Der «Biber» gehört nach Arni. Das dürfte wohl allen, die den Jugendcircus kennen, klar sein. Hier wurde er vor bald 40 Jahren gegründet und ist unterdessen fest im Dorf verwurzelt. So wohnt auch gut die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen des Vereins im Dorf. Dass der Circus hier bleibt, ist also beschlossene Sache. Daran konnte auch die schlechte Nachricht, die der Verein 2017 erhielt, nicht rütteln.

Damals vor sechs Jahren wurde den Verantwortlichen des «Bibers» der Vertrag für die Trainingsscheune gekündigt, die sie bis dato während über zwanzig Jahren gemietet hatten. Das alte Gebäude müsse einem Bauprojekt weichen, lautete die Begründung. «Da mussten wir uns fragen: Wie geht es weiter?», erzählt Daniel Walter, damals stellvertretender Präsident und Aktuar des «Bibers».

Einen Ersatz zu finden, gestaltete sich schwierig. Die wohl einfachste Lösung wäre es, erkannte der Verein, wenn sich der Circus einen neuen, ganz eigenen Biberbau errichten könnte. So freut es Walter, dass er heute verkünden kann: «Das Baugesuch ist publiziert, und die Finanzierung steht schon fast.»

Bald können die Kinder und Jugendlichen ihre Kunststücke in einer neuen Trainingshalle proben. «Sobald wir die Bewilligung haben, legen wir mit dem Bau los», sagt Stiftungspräsident Daniel Walter.

Bald können die Kinder und Jugendlichen ihre Kunststücke in einer neuen Trainingshalle proben. «Sobald wir die Bewilligung haben, legen wir mit dem Bau los», sagt Stiftungspräsident Daniel Walter.

Bild: Melanie Burgener

Es fehlen noch 40'000 Franken

Der Verein hat mit der Gemeinde ein Neubauprojekt definiert und geplant. Es soll als Erweiterungsbau des Werkhofes in Arni erstellt werden, für die Fläche wurde ein Baurechtsvertrag mit der Gemeinde unterzeichnet.

Inzwischen steht hinter dem Bauprojekt nicht mehr der Verein Jugendcircus Biber, sondern die neu gegründete Stiftung Biberbau. Stiftungspräsident Walter erzählt: «Die Stiftung haben wir hauptsächlich wegen der Steuerbefreiung gegründet, die damit einhergeht. Denn die Stiftung ist gemeinnützig, und der Biberbau steht so allen interessierten Organisationen zur Nutzung zur Verfügung», führt er aus. Für viele Firmen und Private sei das Voraussetzung gewesen, damit sie den Neubau sponsern.

Bis heute sind über 700’000 Franken zusammengekommen. «Das ist der Wahnsinn», freut sich Walter. Zudem wird die Stiftung eine Hypothek von 250’000 Franken aufnehmen. Es fehlen also noch rund 40’000 Franken Spenden, um die Baukosten von 990’000 Franken zu finanzieren. «Privat würde man ein Baugesuch nicht einreichen, wenn man das Geld dafür nicht im Sack hat», so Walter. Doch müssten sie sich mit der Baueingabe an die Fristen aus dem Baurechtsvertrag halten.

«Bis wir das Geld brauchen, haben wir noch etwas Zeit. Sobald wir die Bewilligung haben, legen wir mit dem Bau los. Die Finanzlücke können wir parallel dazu schliessen, davon bin ich überzeugt», ist er guter Dinge.

Damit die Kinder und Jugendlichen weiterhin ihre Kunststücke in der Luft üben können, muss die neue Trainingshalle genügend hoch gebaut werden.

Damit die Kinder und Jugendlichen weiterhin ihre Kunststücke in der Luft üben können, muss die neue Trainingshalle genügend hoch gebaut werden.

Bild: Verena Schmidtke

«Für Trapez und Trampolin brauchen wir eine gute Höhe»

Kernstück des Biberbaus soll die grosse Halle werden, die über eine Fläche von 95 Quadratmetern verfügt und 7,5 Meter hoch ist. Diese Höhe ist für das Einüben von Zirkusnummern essenziell. «Der Zirkus hat sich gewandelt. Früher fanden die meisten Kunststücke auf dem Boden statt. Heute brauchen wir fürs Trapez, das Tuch, die Ringe und das Trampolin eine gute Höhe», erklärt Walter.

Angrenzend an die Halle wird ein zweiter, 56 Quadratmeter grosser und 3,5 Meter hocher Trainingsraum gebaut. «Beide Räume kann man miteinander verbinden. So könnte man dort zum Beispiel Zuschauerinnen und Zuschauer platzieren und so auch im Biberbau einmal eine Vorstellung durchführen.»

Auf einer zweiten Etage gibt es einen weiteren separaten Raum (60 Quadratmeter und 3,5 Meter hoch), auf beiden Stockwerken werden Toiletten eingebaut. «Es wird zudem eine Dusche und im Eingangsbereich eine Garderobe geben», präzisiert Walter. Der «Biber» werde im Bau zur Miete sein und sich das Hauptquartier teilen. «Die Räume wurden so aufgeteilt, dass sie parallel zum Zirkustraining genutzt und so auch an andere vermietet werden können», so Walter.

Die Stiftung selbst sei zwar eine Non-Profit-Organisation. «Doch die Kosten für den Unterhalt müssen wir decken können. Mit weiteren Mietenden lassen sich diese Kosten auf mehreren Schultern aufteilen.» Denn zum Unterhalt selbst gibt es auch noch eine Hypothek von 250’000 Franken. «Es ist klar, die müssen wir möglichst bald senken. Wir hoffen, dass wir auch dafür noch Spenden erhalten werden», sagt Walter.

Am 24. Juni veranstaltet der Kiwanis Club Wädenswil (ZH) einen Sponsorenlauf, dessen Erlös an den Jugendcircus Biber geht. Weitere Infos unter www.circus-biber.ch.