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Ab heute sind die Läden wieder geöffnet. Während das Einkaufscenter Shoppi Tivoli bereits eine Stunde nach der Wiedereröffnung rege besucht ist, herrscht in der Badener Innenstadt noch gähnende Leere.
Wer am Montagmorgen im Shoppi Tivoli in Spreitenbach einkaufen geht, könnte meinen, der Lockdown steht erst bevor und ist nicht gerade wieder vorbei: Das Einkaufscenter ist rege besucht, freie Parkplätze gibt es nur noch im letzten Untergeschoss, vor den Kleiderläden stehen Kunden Schlange.
Die Menschenmenge drängt sich regelrecht in die Läden – und steht dafür auch gerne mal an. Denn in den einzelnen Geschäften dürfen sich jeweils nur eine begrenzte Anzahl Personen aufhalten. Bei solchen, die kleiner als 40 Quadratmeter sind, liegt die Obergrenze etwa bei drei Personen. Das führt vor allem bei Kleiderläden wie C&A, Zara oder H&M zu längeren Warteschlangen.
Vor diesen Geschäften stellen sich Kundinnen und Kunden teils bis zu einer Stunde lang in Reih und Glied. Und das nur für ein paar neue Kleider? «Es war alles so lange zu», sagt eine junge Frau, die mit ihrer Freundin zusammen vor dem Zara ansteht. «Ich habe das Einkaufen sehr vermisst. Und Online-Shopping ist einfach nicht dasselbe.» Das Warten mache ihnen deshalb nichts aus. Sie seien sogar extra frühmorgens bereits angereist, da sie mit so einem Ansturm gerechnet hätten.
Ganz anders als eine ältere Frau, die einen grossen Bogen um die anstehende Meute macht. «Ich wollte mir eine neue Jacke kaufen und dachte, an einem Montagmorgen werde es ja wohl nicht so viele Besucher haben», sagt sie. «Aber das ist ja furchtbar hier. Mir ist das zu viel, ich gehe jetzt wieder nach Hause.»
Es scheint, als hätte ein Grossteil der Kunden das Einkaufserlebnis tatsächlich vermisst. Trotz des grossen Andrangs geht es im Shoppi gesittet zu und her, die Stimmung ist fröhlich, die Kunden zeigen sich von ihrer geduldigen Seite. Die Schutzmassnahmen sind allgegenwärtig: Jeder trägt eine Maske, überall stehen Desinfektiosmittel und Schilder, Markierungen am Boden weisen auf das Abstand-Halten hin und alle paar Minuten erinnert eine Lautsprecher-Stimme an die geltenden Massnahmen.
Trotzdem: Bei einigen Besuchern scheint die Freude über die Ladenöffnungen die Selbstverantwortung zu verdrängen. Die empfohlenen zwei Meter Abstand werden in der Schlange nur schlecht eingehalten, die Markierungen am Boden kaum beachtet. Und obwohl sich die meisten Kundinnen und Kunden an die Maskenpflicht halten, sieht man hie und da wieder einen, der die Mundbedeckung unterhalb der Nase trägt oder eine, die sie sich unter das Kinn geklemmt hat. Es sind zwar nur wenige, darauf hingewiesen werden sie aber weder von Mitarbeitenden noch vom Sicherheitspersonal des Centers. Sogar eine Verkäuferin trägt die Schutzmaske während einer Beratung am Kinn. Von ihren Kollegen greift niemand ein.
Die Badener Innenstadt erwacht um einiges langsamer aus dem Lockdown-Schlaf. Noch trampeln keine schweren Schuhe über die Pflastersteine, noch herrscht in den Läden Ruhe. Erst gegen Mittag kommt langsam Leben in die Stadt. Erst dann trauen sich die Kunden auch in die Läden, nehmen zaghaft ein Kleidungsstück in die Hand, schauen sich schüchtern in den Geschäften um.
In Rheinfelden zeigten sich die Ladenbesitzer freudig erleichtert über die Wiedereröffnung. Fast schon etwas komisch fühle sich das an, sagte Geschäftsinhaberin Doris Weber zur AZ:
Auch im City-Märt in Aarau gab es Freude und Erleichterung. «Für mich ist es ein Stück Lebensqualität, dass man jetzt wieder in die Läden kann», sagte etwa eine Kundin: