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Nationalrätin und SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer, die Obersiggenthaler Einwohnerrätin Mia Jenni und Peppina Beeli von der Unia sprachen in der Kantonshauptstadt.
Ob «der Petrus-Mensch» nun «eine Gewerkschafterin» ist oder «doch eher eine Kapitalistin», wie es SP-Grossrätin Lelia Hunziker vermutete? Nun, nach der gewitterbedingten Absage 2022 konnte dieses Mal der Demonstrationszug durch die Kantonshauptstadt stattfinden – völlig friedlich übrigens. Aber just als die Obersiggenthaler SP-Einwohnerrätin Mia Jenni als erste Rednerin ans Mikrofon trat, fielen dicke Tropfen auf die Bratwürste und Pasta der mehreren Hundert Genossinnen, Grünen und Sympathisantinnen auf dem Holzmarkt. Zuvor hatten sie in einer Gedenkminute den in der Nacht zuvor verstorbenen Arthur Schmid gewürdigt.
«Sie öffnet sich, die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Bonzen und Büezerinnen», so Jenni. Während «Reiche und Grosskonzerne jede einzelne Krise ausgenutzt haben, auf unsere Kosten», bleibe den allermeisten Menschen immer weniger Geld zum Leben. Die bürgerliche «Kurzfristigkeitspolitik» verkenne den Ernst der Lage so lange, bis es plötzlich schnell gehen müsse; «die Lage sei kritisch, sagen sie dann, man müsse nun den Gürtel enger schnallen – aber ich frage: Wie lange dauert es, bis der Gürtel zu eng ist?» Und: «Uns allen wird Geld entrissen von einem System, das den Profit über das würdige Leben stellt.»
Peppina Beeli, Dossierverantwortliche Klimapolitik bei der Unia, sprach davon, dass «ausbeuterische Arbeitsverhältnisse nach wie vor bittere Realität» sind, fokussierte sich aber, natürlich, auf Klimapolitik, und betonte: «Die traditionellen Themen des 1. Mai geben uns auch einen Kompass in die Hand, um der Klimakatastrophe zu begegnen.» Es brauche «einen ökosozialen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft».
SP-Co-Präsidentin und Nationalrätin Mattea Meyer holte in ihrer Rede zum Rundumschlag gegen die Verantwortlichen der CS aus – Topbanker, «die als Leistungsträger unserer Gesellschaft gefeiert wurden, dabei hat das nichts mit Leistung zu tun, sondern mit organisierter Verantwortungslosigkeit». Die SP «versucht, auf der Seite der Menschen zu stehen, wenn wir Boni-Verbot und höhere Eigenkapitalquoten fordern». Und sie betonte: Die wirksamste Wirtschaftspolitik sei nicht, Steuergeschenke an Grosskonzerne zu machen, «sondern dafür zu sorgen, dass die Menschen genügend Geld im Portemonnaie haben».