Der Kanton will den Knoten «Neue Stockstrasse» umbauen, der Kredit kommt nun an die Gmeind. Es handelt sich zwar um ein kantonales Strassenbauprojekt, an das die Gemeinde aber per Dekret 1,8931 Millionen Franken zahlen muss. Die Gesamtkosten liegen bei rund 3,5 Millionen.
An der Sommergmeind vom 7. Juni beantragt der Küttiger Gemeinderat den Stimmbürgern einen Kredit für den Umbau des Knotens Rombacherhof/Neue Stockstrasse. Es handelt sich um ein kantonales Strassenbauprojekt, an das die Gemeinde per Dekret 1,8931 Millionen Franken zahlen muss. Die Gesamtkosten liegen bei rund 3,5 Millionen. Zusätzlich muss die Gemeinde 250 000 Franken aufwenden, um die kommunalen Wasser- und Abwasserleitungen neu zu erstellen oder zu sanieren.
Der Umbau des Verkehrsknotens hat eine lange Vorgeschichte und hängt mit dem Bau des Staffeleggzubringers zusammen, der 2010 eröffnet wurde. Er hat zwar die Ortsdurchfahrt Küttigen und damit auch die Neue Stockstrasse merklich entlastet. Auf der Küttiger- und der Bibersteinerstrasse hat der Verkehr aber insgesamt zugenommen.
Bereits 1999 wurde das Projekt initiiert und im 2007 lag eine richtungsweisende Studie vor, wie man den Knoten Neue Stockstrasse umbauen könnte. Auch die Küttiger scheinen sich das zu wünschen, wurde das Anliegen doch bei der Bevölkerungsumfrage 2016 mehrfach erwähnt. Dabei lagen Sicherheitsbedenken im Vordergrund.
Die Busbucht in Fahrrichtung Aarau wurde schon vor einigen Jahren aufgehoben. «Vor allem, damit der Bus zu Stosszeiten nicht überholt wird (Rückstau Gefahr Richtung Kettenbrücke) und sich nicht wieder mühsam in den Verkehr ‹einfädeln› muss», sagt Urs Pfründer, Projektleiter beim kantonalen Baudepartement. Dass nun auch die zweite Busbucht aufgehoben werde, habe mit der Verkehrssicherheit zu tun. «Würde eine Busbucht gebaut, müsste der Bus beim Ausfahren aus dieser eine Spur ganz Queren um auf die zweite Fahrspur in Richtung Küttigen zu gelangen. Dies wäre äusserst gefährlich, würde doch neben den zwei Spuren auch der Radstreifen unmittelbar an der Busbucht vorbeiführen.» Ausserdem: «Dadurch dass der Knoten etwas mehr Platz braucht als bisher, muss auch Landerwerb getätigt werden. Durch den Verzicht auf die Busbuchten können die Fläche des Landerwerbs und somit auch dessen Kosten reduziert werden.» (NRO)
Nun liegt endlich ein Kreditbegehren vor. Dass die Planungsphase relativ lange gedauert hat, lag unter anderem daran, dass sich Gemeinde und Kanton nicht einigen konnten, ob eine Lichtsignalanlage nötig ist oder nicht. Jetzt hat man einen Kompromiss gefunden: Der neue Knoten wird ohne Ampeln realisiert, man legt jedoch Leerrohre ein, die ein künftiges Nachrüsten ermöglichen. Dies für den Fall, dass der Verkehr stärker zunimmt als geplant oder die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.
In der Vergangenheit wurde der Wunsch nach einem Kreisel laut. Doch davon ist man abgekommen. Der zuständige Gemeinderat Raymond Hunziker erklärt: «Aufgrund der Topografie und der Lage der Strassen ist das unmöglich.»
Der Perimeter des jetzt vorliegenden Projekts beginnt auf der Küttigerstrasse - noch auf Aarauer Stadtgebiet – und endet vor der Post Rombach. Im gesamten Bereich sind bauliche Massnahmen geplant, die vor allem die Sicherheit für den Langsamverkehr (Fussgänger/Velofahrer) erhöhen. So werden Velowege und Trottoirs auf beiden Strassenseiten ausgebaut, während die Fahrbahn für Motorfahrzeuge in etwa gleich breit bleibt. Die Fussgängerstreifen befinden sich auch künftig etwa am gleichen Ort wie heute, sie erhalten aber Mittelinseln.
Die Bushaltestellen werden standortoptimiert und behindertengerecht ausgebaut. Neu hält der Bus nicht mehr in einer Busbucht, sondern direkt auf der Fahrbahn. Verkehrsinseln verhindern, dass der stehende Bus überholt werden kann. Auch wird es künftig nicht mehr möglich sein, aus der Rombachstrasse kommend nach links Richtung Aarau abzuzweigen. Die anderen Abzweige- und Vortrittsverhältnisse im Perimeter bleiben bestehen.
Weiter entstehen eine kurze und eine längere Einspurstrecke für das Abzweigen von der Küttigerstrasse in die Gehrenstrasse beziehungsweise auf die Neue Stockstrasse. Damit will man den Verkehr sicherer und flüssiger machen. Vor dem «Voi» entsteht eine Grün-Rabatte und bei der Post werden die Parkplätze umgebaut – damit entfallen zwei Parkplätze und die Wildparkiererei wird eingedämmt.
Eine grosse Umbaumassnahme ist die Anpassung der Strassenniveaus direkt bei der Einmündung der Neuen Stockstrasse in den Knoten. Konkret wird die Neue Stockstrasse in diesem Bereich abgesenkt und die Bibersteinerstrasse angehoben, sodass die Höhenprofile um insgesamt 80 cm korrigiert werden. «Mit diesen Niveau-Anpassungen und der partiellen Strassenverbreiterung kann eine Verbesserung der Übersicht erreicht werden», sagt Raymond Hunziker.
Wenn der Kredit bewilligt ist, werden die Landerwerbs- und Baubewilligungsverfahren in die Wege geleitet. Die Bauzeit wird vom Kanton mit rund 18 Monaten veranschlagt – weil keine Vollsperrung vorgesehen ist, wird die Bauzeit vergleichsweise lang. Es dürfte also noch mindestens drei Jahre dauern, bis der Knoten umgebaut ist. «Wenn wir im 2020 fertig sind, hat vieles zusammengepasst», sagt Hunziker.